In der ehemaligen Gaststätte Niehaus-Brune am Paulbrink erklangen am 16. Mai 1971 unter der Leitung von Josef Brune und Peter Helwich die ersten Töne und Musikstücke. Erste „halb- öffentliche“ Erfolge mit Ständchen bei den Eltern und bei „Opa Ascheberg“ machten den jungen Musikern Mut, so folgten Teilnahmen am Müschener Schützenfest und ein Auftritt beim Karneval der Frauengemeinschaft.
1977 formiert sich die damalige „Schülerkapelle“ neu unter dem 1. Vorsitzenden Rudolf Kaumkötter. Übungsstätten sind die alte Schule am Thieplatz und die Schule in Müschen, dann der Pavillon der Grundschule an der Mühlenstraße.
Aus der „Schülerkapelle“ wird die „Jugendmusikkapelle“ und bald darauf die „Musikkapelle Bad Laer“ unter dem Dirigenten Werner Gelhaar. In den nun folgenden Jahren mehren sich die öffentlichen Auftritte zu Gunsten der „Aktion Sorgenkind“, zur 1130-Jahr-Feier der Gemeinde Bad Laer, Heimatabend des Salzbachchores u. a. m.
1984 wird das inzwischen traditionelle jährliche „Frühjahrskonzert“ im Saal Plengemeyer aus der Taufe gehoben. Das Hafenkonzert und ein Konzert im Kurpark auf der Insel Spiekeroog ist das erste Auftreten außerhalb Bad Laers. Inselerkundung, Besuch der Inselkneipe „Old Laramy“ und das Übernachten in Schlafsäcken auf Luftmatratzen in der Mehrzweckhalle brachte Stimmung.
Unter Mitwirkung zahlreicher Blaskapellen und Chöre fand das 20jährige Jubiläum der Musikkapelle in der Aula der Orientierungsstufe Bad Laer statt. Die Wiedervereinigung Deutschlands machte es möglich, dass die Schönburger Blasmusikanten aus Sachsen-Anhalt teilnehmen konnten. Durch persönliche Kontakte entstand eine Freundschaft, die mit einem Gegenbesuch vertieft wurde.
Vor mehr als 800 Zuhörern stellten die Bad Laerer Musiker ihr Können beim traditionellen „Grünkohlessen“, dem größten Männer-Stammtisch Europas, in Osnabrück unter Beweis.
Mit einer dreitägigen Fahrt nach Berlin zur Eröffnung des Niedersachsentages auf der „Grünen Woche 1995“ mit „Live“-Übertragungen des „Senders Freies Berlin“ und des „MDR“ wurde die Musikkapelle Bad Laer deutschlandweit bekannt.
Der absolute Höhepunkt in der Geschichte der Kapelle war die Teilnahme an der Steubenparade im September 1995 in New York. Sie wurde durch eine großzügige Spende ermöglicht. Einige Teilnehmer nahmen im Goethe-Institut am Empfang des Schirmherrn der Steubenparade, dem sächsischen Ministerpräsiden Kurt Biedenkopf und dem Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland teil.
Das Quartier war das Pennsylvania-Hotel. Hier wohnte in den 1930er Jahren Glenn Miller mit seiner Band. Werner Gehlhaars spontane Idee in der Lobby Glenn Miller Melodien zu spielen, ließ die Hotel-Gäste zu langanhaltendem Applaus hinreißen. Wenn man schon mal in den USA weilt, dann sollte man die Zeit nutzen. Eine Rundreise nach Boston, Canada, Niagara Falls, Amish County, Washington, Philadelphia, New York schloß sich an. In der Heimat angekommen formierte sich sogleich eine „kleine Steubenparade“ um den Thieplatz.
1999 erfolgte ein Stabwechsel. Walter Bredemann übernahm die Musikkapelle während Werner Gehlhaar die Nachwuchsförderung und die Leitung der Jugendmusikkapelle übernahm. Diese spielt seitdem im „Vorprogramm“ und gibt ebenso eigene Konzerte.
Die Bühne und der Saal Plengemeyer ist mittlerweile durch die große Resonanz und der großen Zuhörerzahl zu klein geworden, so entschied man sich, in das Bad Rothenfelder Kurhaus auszuweichen.
Vor 11 Jahren erfolgte wieder ein Wechsel in der Stabführung. Wolfgang Hoerning übernahm die Leitung der Musikkapelle und Claudia Schröder die der Jugend. Drei Jahre später kehrten die „Frühjahrskonzerte“ wieder ins heimatliche Bad Laer zurück. Die Aula der neuen Oberschule bot entsprechenden Platz. Die Bad Laerer Firma Strautmann stellt ihre große Ausstellungshalle seit 2018 für die Konzerte zur Verfügung.
Die Musikkapelle bestreitet jährlich ca. 35 Auftritte. Hauptsächlich sind hier die Schützenfeste der Umgebung zu nennen, die mit Konzert- und Marschmusik begleitet werden, das jährliche vereinseigene Konzert, Kurkonzerte des jährlichen Veranstaltungskalenders des Ortes, wie z.B. das Fackelfest, kirchliche Anlässe wie Prozessionen, das Pfarrfest und den Erntedankgottesdienst, die Begleitung des Volkstrauertages, des Martinsumzuges und Ständchen zu Anlässen wie Geburtstagen und Hochzeiten der Vereinsmitglieder.
Ausflüge mit und ohne Instrument werden organisiert und tragen zum Vereinsleben und zum Zusammenhalt bei.
Der Verein hat gut 130 Mitglieder. Davon sind 50 aktive Musiker und rund 25 Kinder sowie Jugendliche Musikanten.
Den aktuellen Vorstand des Vereines bildet als 1. Vorsitzender Wilhelm Wellmeyer, 2. Vorsitzender ist Lukas Eckelkamp, Kassierer sind Felix Bredemann und Lorenz Linden, Schriftführerinnen sind Anna Lea Hemsath und Christina Schröder. Weiterhin unterstützen Christian Wellmeyer als Beisitzer und Greta Wellmeyer als Jugendvertreterin den Vorstand.